Hübscher Bodendecker zum Naschen – die Allackerbeere

Posted on 12. Juli 2011

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Wer auf homöopatisch dosierte Naschereien im Garten steht, dem sei die Allackerbeere (Rubus arcticus) empfohlen. Ich persönlich würde die sehr niedrige dezente Pflanze eher als Bodendecker verwenden.

Beheimatet in Europas Norden – ein Portrait befindet sich bspw. auf der finnischen Cent-Münze – wird die Allackerbeere inzwischen auch bei uns als Wildobst angeboten. Unter diesem Aspekt habe ich sie auch angepflanzt.

Die Pflanze wird nur einige Zentimeter hoch und bildet einen dichten Teppich. Im Frühjahr blüht sie wunderschön mit unzähligen kleinen roten Blüten. Daraus werden, mit etwas Glück, kleine Beeren. In etwa wie eine Himbeere, die nicht so richtig kann. Drei bis fünf kleine Kügelchen bilden eine komplette Beere. Im Mund ist das dann eher etwas für präzise Feinschmecker. Aber lecker.

Eine kleine Blüte hat sich in den Sommer verirrt.

Die Allackerbeere verbreitet sich – und das ist exakt so gemeint – über Wurzelausläufer. Und die laufen… Bereits im zweiten Jahr steht sie so dicht, daß kaum noch etwas anderes durchkommt. Ich hatte sie ursprünglich als niedliche Begleiter in mein Heide-Beeren-Beet gepflanzt. Aber nachdem sie bereits eine Cranberry überrannt und eine Gartenheidelbeere wirklich arg bedrängt hat, steht fest, daß ich sie umsiedele. Ich denke, die Allackerbeere sollte eher als Begleiter für Tiefwurzeler gepflanzt werden. Himbeeren scheinen auch unbeeindruckte Beetbegleiter zu sein. Ich werde es im Rosenbeet probieren. Das stelle ich mir hübsch vor.

Denn, auch wenn der „Nasch-“ oder gar „Nährwert“ eher mager ausfällt, so ist sie doch ein sehr schöner und hilfreicher Bodendecker. Im Winter zieht sich die Pflanze komplett in die Erde zurück und man kann getrost mulchen oder mit Kompost düngen. Im zeitigen Frühjahr kommen die himbeerähnlichen Blätter wieder zum Vorschein (sie kämpfen sich auch durch Rindenmulch) und kurz danach hat man einen wirklich hübschen großflächigen Blütenanblick.

von einem, der auszog, ein Beet zu erobern...

An die Erde scheint die Allackerbeere keine großen Ansprüche zu stellen, Wenngleich ein gelegentliches Gießen besser bekommt, als ein trockener Standort. In der Sonne steht sie ebenso gut (vielleicht sogar besser) wie (als) im Halbschatten. Ich kann die Allackerbeere wirklich empfehlen, aber mehr als Zier- denn als Wildobstpflanze. Mit zwei, drei Pflanzen und zwei, drei Jahren Geduld bekommt man eine komplette und konsequente „Begrünung“ von einem Quadratmeter übrigens locker hin. Aber immer daran denken: am Rand herausziehen oder eine Wurzelsperre setzen (durch das Heidekraut ist sie bei mir bisher noch nicht durchgekommen).

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